Mittwoch, 21. Mai 2008

blaschke.tv: user-generierte Webserie hat es nicht leicht

Das ZDF wagt einen neuen Vorstoß auf die jungen Zielgruppen: Mit "blaschke.tv" stellt sich der öffentlich-rechtlichen Sender dem Problem der Post-TV-Ära. In der Webserie dreht sich alles um Hubertus Blaschke. Er "ist als Chauffeur eines Luxushotels in der Großstadt unterwegs. Auf dem Rücksitz seiner Limousine nehmen regelmäßig die unterschiedlichsten Promis Platz," beschreibt der Sender die Grundidee des Projekts. Aus ihren Zusammentreffen entstehen immer wieder skuriele Situationen.

Die Serie verfügt über zwei Besonderheiten: 1. Die Kurzfilmchen sind nur exklusiv im Netz zu sehen. 2. Das ZDF lässt seine Zuschauer mitarbeiten. Ursprünglich war geplant, mittels eScript die User die Serie selbst schreiben zu lassen. Zwei ZDF-Redakteure sollten zusammen mit den Usern Ideen und Handlungsvorschläge entwickeln. Wie epd schreibt, "... sollen [sie] Struktur in die Sache bringen, moderieren, lenken und die Spreu vom Weizen trennen." Als Ausgangspunkt wurde jede Woche eine neue Szene als "Aufgabe" online gestellt, die die User weiterentwickeln sollten. Aus den Vorschlägen sollten dann die besten ausgewählt und realisiert werden.

Doch das innovative Konzept
des ZDF ist leider nicht aufgegangen. Das ursprüngliche Ziel eine Fernsehserie mit sechs Folgen à 30 Minuten zu entwickeln und zu produzieren, musste aufgegeben werden. Das lag zum einen wohl an der nachlassenden Euphorie der User, zum anderen aber auch an der mangelnden fachlichen Qualität der Vorschläge. Auf der Homepage der Serien heißt es: "Wir haben neue Ziele, die weniger komplex und deshalb leichter und schneller umsetzbar sind. Statt sechs Drehbüchern möchten wir mit euch nur noch kleine losgelöste Szenen schreiben. Das Format wird auf 90-Sekunden-Sketche gestrafft."

Weitere Infos sind abrufbar unter Blaschke.tv, E-Script-Tool sowie
EPD-Medien: Ein wenig Herz wäre gut. Interaktive Spielchen bei zdf.de

Keine Kommentare: